Nachtaufnahmen

Einführung

Nachtaufnahmen bringen es mit sich, dass oftmals lange Belichtungszeiten notwendig sind. Diese können je nach gewählter Blende mehrere Sekunden und je nach Motiv bis hin zu Minuten dauern. Deshalb ist der Einsatz eines Stativs empfehlenswert.

Alternativ kann die Kamera auch aufgelegt werden.

Um Verwackelungsgefahr entgegen zu wirken empfiehlt sich auch das Nutzen der Option "Spiegelvorauslösung". Dies kann (bei Spiegelreflexkameras) in den Kameraeinstellungen eingestellt werden. Damit wird verhindert, dass das Aufklappen des Spiegels währende der Aufnahme zu einer wahrnehmbaren Verwackelung führt.

Obwohl die Lichtverhältnisse in der Regel eher ungünstig sind empfiehlt sich das Einstellen grosser ISO-Werte nicht. Da viele Bildpartien dunkle Farben haben, besteht die Gefahr, dass in diesen Partien das Bildrauschen erkennbar wird. Dem kann entgegengewirkt werden, indem die Rauschreduzierung bei Langzeitbelichtung aktiviert wird. Eine Einstellung, die sich bei vielen Digitalkameras in den Menüoptionen findet.

Wird mit Stativ oder aufgelegter Kamera fotografiert, so sollte der automatische Bildstabilisator ausgeschaltet werden. Dieser kann die Kamera "irritieren" und zu ungewollten Effekten führen.

Um unbeabsichtigte Bewegungsunschärfen zu vermeiden sollte die Kamera mittels Fernauslöser ausgelöst werden. Damit lassen sich beliebig lange Belichtungszeiten im Bulb-Modus nutzen. Das Auslösen muss gestartet und nach der gewünschten Belichtungszeit wieder beendet werden.

Anstelle des Fernauslösers kann auch der Selbstauslöser eingesetzt werden. Hier ist aber die maximale Zeitdauer für eine Belichtung eingeschränkt. Die maximale Dauer unterscheidet sich je nach Kameramodell. In der Regel liegt sie bei 30 Sekunden.

Die besten Resultate werden mit einer mittleren Blende (8.0) erzielt. Eine voll geöffnete Blende führen oftmals zu Überstrahlung heller Bildpartien. Eine voll geschlossene Blende führt zu sternförmigen Strahlen bei Lichtern.

Tendenziell sollte eher ein wenig unterbelichtet werden. Tiefen lassen sich in der Bildbearbeitung einfacher korrigieren als Lichter.

 

Ausrüstung

Kamera

Optimalerweise bietet die Kamera die Möglichkeit den Spiegel vor auszulösen und das Bildrauschen bei Langzeitbelichtung zu reduzieren. Vorteilhaft ist auch, wenn über den Bulb-Modus lange Bekichtungszeiten eingestellt werden können. 

 

Stativ

Das Stativ sollte einerseits stabil und andererseits kompakt sein. Dazu ist es wichtig, dass es der Körpergrösse angepasst werden kann. Die Bedienelemente sollten den eigenen Gewohnheiten entsprechen. 

 

Fernauslöser

Ein Fernauslöser ist eine Einrichtung, mit der eine Kamera betätigt werden kann, ohne unmittelbar die Kamera zu berühren oder am Standort der Kamera anwesend zu sein. Damit wird verhindert, dass es beim Auslösen zu Erschütterungen kommt.

Fernauslöser werden in der Regel entweder mittels Kabel mit der Kamera verbunden oder sie steuern diese kabellos über Funk oder Infrarot. 

 

Tipps

Für Nachtaufnahmen sollte die Kamera wie folgt vorbereitet werden:

  • => Bildstabilisator deaktivieren sobald ein Stativ genutzt oder die Kamera abgestellt wird (Der Bildstabilisator kann infolge "Überreaktion" zu verwackelten Bildern führen.).
  • => die Spiegelvorauslösung einschalten (Damit wird der Spiegel vor der Aufnahme hochgeklappt und es wird verhindert, dass die damit verbundenen Vibrationen für Unschärfe sorgen.).
  • => den ISO-Wert auf den kleinsten möglichen Wert einstellen (In der Regel ISO 100).
  • => die Rauschunterdrückung bei Langzeitbelichtung einschalten (Da der Sensor bei Langzeitbelichtung warm wird, neigt er dazu stärkeres Rauschen auszulösen. Die Kamera nimmt nun ein Bild bei geschlossenem Verschluss auf, merkt sich den Rauschfaktor und nutzt diesen um das wirkliche Bild nach der Aufnahme zu "entrauschen". Dadurch verdoppelt sich Bearbeitungszeit und erhöht sich der Stromverbrauch.).